Lustlos, müde, bedrückt
Depressionen kommen scheinbar aus dem Nichts. Das Leben hat plötzlich einen Grauschleier – und man versteht sich selbst nicht mehr. Die Diagnose betrifft dabei sehr viele Menschen.
Depressionen zeigen ein sehr komplexes Krankheitsbild, das sich meist schleichend entwickelt und spät erkannt wird. Dabei kann es Menschen in jedem Alter treffen. Frauen werden zweimal häufiger als Männer als depressiv diagnostiziert, sodass bei Männern von einer grossen Dunkelziffer ausgegangen wird. Häufig bestehen bei Depressionen starke Wechselwirkungen zwischen physischen und psychischen Erkrankungen, weshalb eine ganzheitliche medikamentöse und pychosomatische Behandlung den grössten Erfolg verspricht.
Familie und Bekannte leiden mit
Das Krankheitsbild besteht zumeist aus depressiven Episoden, depressiven Anpassungsstörungen und/oder chronisch-depressiven Störungen. Betroffene Menschen erleben häufig eine gedrückte Stimmung, geminderten Antrieb mit Denkhemmung, andererseits häufiges Grübeln. Das Interesse am Beruf, am Alltag, an Familie und Umwelt allgemein schwindet, dazu kommt eine Freud- und Lustlosigkeit. Verfestigt sich diese Störung, führt sie zur Vernachlässigung von Umfeld, Freizeitaktivitäten oder Sexualität. Hinzu kommen Gefühle von Minderwertigkeit, Schuld oder Hilf- und Hoffnungslosigkeit. Zusätzlich können körperliche Symptome wie Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Gewichtszunahme oder -abnahme, Verspannungen, Schmerzen im ganzen Körper und speziell Kopfschmerzen vorliegen. Man zieht sich immer mehr zurück. Einige Männer zeigen eine erhöhte Reizbarkeit, auch der Alkohol- und Nikotinkonsum kann zunehmen.