Ein Leben mit dem Zwang
Betroffene mit einer Zwangsstörung fühlen sich dazu gedrängt, immer wieder gleiche Handlungen auszuführen (Zwangshandlungen) oder sie werden von unangenehmen, sich aufdrängenden Gedanken geplagt (Zwangsgedanken).
Zwangsgedanken haben einen unangenehmen und oft beängstigenden Inhalt und lösen dementsprechend bei der betroffenen Person negative Gefühle aus, wie bspw. Angst und Anspannung. Betroffene versuchen folgend alles, um die Empfindungen zu reduzieren und Gedanken zu unterdrücken, was in der Folge jedoch zu deren Aufrechterhaltung sowie meist auch deren Zunahme führt.
Zwangshandlungen – seien sie gedanklich oder ausgeführt als tatsächliche Handlungen, sind als Versuch zu interpretieren, sich sicherer zu fühlen resp. mehr Kontrolle zu erhalten. Dieses Gefühl der Erleichterung / Sicherheit dauert jedoch meist nur kurz an. Situationen, die als Auslöser für Zwangshandlungen gelten, werden vermieden.
Angst, Schuldgefühle und Scham
Die Symptome sind vielfältig und beinhalten extreme Ängste, häufige Zweifel und den Drang, bestimmte Handlungen immer wieder auszuführen. Betroffene empfinden oft Schuld- und Schamgefühle, was zu sozialem Rückzug führt. Der ständige innere Druck kann auch körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen und Schlafstörungen verursachen.
Behandlung von Zwangsstörungen
Eine frühzeitige diagnostische Abklärung und Intervention bei Zwängen sind zentral und können zu einer Milderung sowie Bewältigung der Zwangsgedanken und -handlungen führen.
Für die psychotherapeutische Behandlung der Zwänge stehen den Betroffenen verschiedenen Möglichkeiten zur Verfügung, hauptsächlich aus dem Bereich der kognitiven Verhaltenstherapie: Umgang und Umstrukturierung von ungünstigen Zwangsgedanken sowie sogenanntes Expositionstraining mit Reaktionsmanagement. In gewissen Fällen kann eine zusätzliche medikamentöse Behandlung zudem von Vorteil sein. Auch besteht die Möglichkeit, das Expositionstraining durch eine erfahrene psychiatrische Spitex zusätzlich begleiten zu lassen. Gerne klären wir mit Ihnen eine für Sie passende Behandlungsmassnahme bei einem Erstgespräch.