Definition
Nierensteine sind Konglomerate von im Urin gelösten Substanzen, die im Bereich von Nierenkelchen und -becken auskristallisieren und dann symptomatisch werden können. Nierensteine führen zur Nephrolithiasis bzw. allgemein zur Urolithiasis.
Symptome
Viele Nephrolithen bleiben asymptomatisch. Sie werden meist per Zufall im Rahmen der bildgebenden Diagnostik entdeckt. Gelegentlich lässt sich die Ausscheidung von Blutbestandteilen als Mikrohämaturie im Urin nachweisen.
Beim Eintritt in die Ureteren kann es abhängig von der Größe der Nephrolithen zur einer Verlegung des Harnleiterlumens kommen. Die Folge ist dann das Auftreten einer Nierenkolik. Neben heftigsten Flankenschmerzen, auch wandernde Schmerzen bis zum Genitale, werden häufig eine makroskopisch sichtbare Blutausscheidung (Makrohämaturie) sowie Proteinurien nachgewiesen. Daneben kann es zur Oligurie bis hin zur Anurie kommen.
Als Komplikation einer Nierensteinerkrankung ist besonders das Auftreten von Infektionen gefürchtet, die zum Nierenversagen und zur letalen Urosepsis führen können.
Diagnostik
Neben der für die Nephrolithen typischen Klinik einer Nierenkolik dienen vor allem die bildgebenden Verfahren der Diagnose:
- Sonographie
- Ausscheidungsurographie
- retrograde Urographie - Computertomographie (CT)
- Magnetresonanztomographie (MRT)
Im Ultraschall kann man typische Steinschatten sehen. Die Röntgenuntersuchung mit Hilfe von Kontrastmittel zeigt typische Aussparungen im Bereich der Steine.
Therapie
Generell kommen zur Entfernung von Nephrolithen verschiedene Verfahren zum Einsatz:
- Invasive Steinextraktionsverfahren (z.B. Nephrolitholapaxie)
- ESWL (Stoßwellenlithotrypsie)
- Endoskopische Steinextraktion, rigide und flexible Nieren- harnleiterspiegelung mit Laserzertrümmerung
- Medikamentöse Auflösungen (Litholyse)
- Selten offen Chirurgische Steinoperation
Prophylaxe
Da Nierensteinleiden eine hohe Rezidivrate aufweisen, ist eine Prophylaxe wichtig. Neben der Erhöhung der Trinkmenge auf etwa 3 bis 4 Liter und der guten körperlichen Bewegung, muss vor allem die Therapie der zu Nephrolithen führenden Erkrankungen durchgeführt werden.
Dies erfolgt nach der Analyse der Steinzusammensetzung.