Im AMEOS Spital Einsiedeln operieren sehr erfahrener Chirurgen, die primär die laparoskopischen Techniken für die Versorgung der inneren Hernie einsetzen. Die Laparoskopie ist das Verfahren der Wahl für die Stabilisation der Zwerchfellhernie und die verschiedenen Varianten der Fundoplicatio.
Neben den klassischen Hernien der äusseren Bauchdecke (Leistenbrüche, Nabelbrüche, Narbenbrüche) existieren auch besondere Formen der Hernien, die aufgrund der Lage im Bauchraum weniger leicht nachzuweisen sind. Sie sind oft schwieriger zu erkennen und benötigen daher auch spezielle diagnostische Abklärungen.
Innere Hernien sind Darmeinklemmungen im Bauchraum infolge Verwachsungen, beispielsweise nach Entzündungen oder nach vorausgegangenen Operationen, insbesondere dann, wenn Darmstücke entfernt wurden. Nach dem Vernähen der Darmanteile entsteht eine Lücke im Gekröse, die üblicherweise mittels Naht verschlossen wird. Bei Lockerung können andere Darmanteile durch diese Lücke hindurchtreten und einklemmen.
Zwerchfellbrüche (Hiatushernien) liegen meist im Bereich der Eintrittsstelle der Speiseröhre in den Bauchraum. Bei weiter Öffnung können Speiseröhre, Teile des Magen und andere Bauchorgane in den Brustraum gleiten und sich dort verkeilen.
Innere Hernie
Oft nach früheren Operationen. Der in der Inneren Hernie gefangene Darm wird in die korrekte Position zurückgebracht und die Lücke (meist im der Bereich der Blut-Versorgung des Darmes) wird genäht. Die Operation erfolgt via Bauchspiegelung minimal invasiv (Laparoskopie).
Hiatushernie / Zwerchfellhernie
bei Magenhochstand (Extremfall: upside-down stomach) wird der Magen in seine eigentliche Position im Oberbauch zurückgebracht, die Bruchpforte eingeengt (da die Speiseröhre normal durchtreten muss) mit Nähten und gegebenenfalls mit einem Netz, das an das Zwerchfell fixiert wird. Mit dem ersten Teil des Magens (Fundus) wird zudem eine Art Muffe um den Mageneingang angelegt (Fundoplicatio). Zudem wird der Magen an korrekter Position mit einigen Nähten ans Bauchfell fixiert, um zu verhindern, dass er sich verdreht oder hochschlägt.
Symptome
Beschwerden treten bei Einklemmung auf, also wenn der Bruchinhalt (Darm / Magen) grösser ist als die Bruchpforte. Es kann dadurch zur Einengung des Bruchinhaltes und Funktions-, Passage- und Durchblutungsstörung kommen. Bei Einklemmung des Darms stehen Schmerzen und Darmverschluss im Vordergrund und bei Einklemmung des Magens Schmerzen und Schluckstörungen.
Bei Zwerchfellbrüchen dominiert der saure Reflux, insbesondere in liegender Position. Chronische Magenblutungen können zur Blutarmut führen.
Diagnostik
Die Diagnose einer inneren Hernie kann eine Herausforderung sein. Wichtige Anhaltspunkte ergeben sich aus der Krankengeschichte (Art, Charakter, Zeitpunkt und Lokalisation der Schmerzen, saures Aufstossen, Essgewohnheiten). Die Untersuchung des Bauches gibt weitere Hinweise (auffällige Darmgeräusche, Druckschmerzen). Oft kann die exakte Diagnose aber nur durch eine Bildgebung gestellt werden (Ultraschall, Computertomographie, Magnetresonanz), ergänzend sind allenfalls weitere Untersuchungen nötig, zum Beispiel die Endoskopie (Magenspiegelung). Die Untersuchung der Wahl ist dabei die Computertomographie des Bauches, wobei man Passage Störung und Engstelle (Bruchpforte) sieht. Damit ist eine Lokalisation des Bruches möglich und auch die Abschätzung des Schweregrads der Erkrankung. Manchmal kann die Diagnose erst bei der Operation gestellt werden.
Therapie
Die definitive Behandlung ist die operative Korrektur. Sie besteht immer aus der Reposition des Bruches durch Reposition des Bruchsackes samt Inhalt und dem Verschluss der Bruchlücke. Die Methoden des Verschlusses der Bruchpforte sind unterschiedlich (Netz, Naht, Kombination). Je nach Art des Bruches erfolgt dies unterschiedlich, meistens aber durch Bauchspiegelung minimal invasiv (Laparoskopie).
FAQ - Fragen und Antworten
Wie bei jeder Operation im Bauch sind Verletzungen der Därme möglich. Vor allem beim Darmverschluss können die Därme bei geringster Berührung platzen. Daher ist ein schonendes Präparieren wichtig. Je nach Ausdehnung der Verletzung und Voroperationen können diese aber mit der Laparoskopie behoben werden.
In der Literatur wird von bis zu 10 Prozent gesprochen. Die Rezidive sind aber sehr abhängig von der Operationsmethode und dem Operateur.
In der Regel sind die Beschwerden progressiv und nehmen an Frequenz und Intensität zu. Der Darmverschluss ist eine absolute Notfallindikation, weil der gestaute Darm eine lebendbedrohliche Sepsis verursacht und irgendwann platzen kann. Auch bei Zwerchfellhernien nehmen die Beschwerden meist zu, seien sie Reflux, Schluckbeschwerden oder chronischen Blutungen.
Lediglich das Sodbrennen aber nicht die anderen Beschwerden, die durch die Verlegung des Magens in den Brustkorb bedingt sind. Diese können nur operativ korrigiert werden. Auch können Magenblutungen infolge gestörter Blutversorgung und Verdrehung nur operativ behoben werden.