Gefühle ausser Kontrolle
Wenn die Gefahr vorüber ist, die Angst aber bleibt und lähmt, ist ein normales Leben nicht mehr möglich. Eine Angsterkrankung ist ein gefährlicher Kreislauf.
Wenn die Konfrontation mit bestimmten Dingen, Orten oder Situationen eine pathologische Angst auslöst, ist ein normaler Alltag kaum mehr möglich. Bei einer Angststörung oder Angsterkrankung fühlen sich die Betroffenen von ihrer Angst beherrscht und richten ihr ganzes Leben danach aus, die Quellen der Angst zu meiden. Das kann, je nach individuellem Krankheitsbild, bis zur Arbeitsunfähigkeit oder zum Abbruch und Verlust sozialer Kontakte bis zur völligen Isolation führen. Die Angst aber bleibt – trotz des seelisch und körperlich anstrengenden Versuchs, allen auslösenden Faktoren aus dem Weg zu gehen.
Der Körper leidet mit
Menschen mit Angststörungen leiden häufig unter somatischen Beschwerden wie Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Übelkeit, Muskelverspannungen oder Ruhelosigkeit. Ständiges Grübeln und Konzentrationsschwierigkeiten, geringe Belastbarkeit, erhöhte Reizbarkeit sowie Schlafstörungen belasten zusätzlich. Dies kann letztlich zu sozialer Isolation und Depression führen.
Die Ursachen sind vielfältig. Bei einer spezifischen Phobie beispielsweise haben Menschen Angst vor einzelnen Situationen, Gegenständen oder Tieren. Bei vielen Betroffenen kann die Phobie bereits durch die blosse Erwartung des furchtbesetzten Faktors ausgelöst werden. Die Angst entsteht oft schon in der Kindheit. Sie hat ihren realen Warncharakter vor einer Gefahr längst verloren und ist übersteigert und unangemessen. Angststörungen sind jedoch gut behandelbar. Betroffene können lernen, damit umzugehen und sich selbst und ihren Bewältigungsstrategien zu vertrauen.