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Medienmitteilungen

Medienmitteilung

Ökonomischer Druck zwingt Spital Einsiedeln zum Handeln

Dieser Tage musste die Belegschaft des Spitals Einsiedeln unerfreuliche Nachrichten hinnehmen. Denn der Auftrag des Stiftungsrates an die Geschäftsleitung des Spitals lautet klar: Sparen. Damit reagiert das Leitungsorgan auf den stetig zunehmenden Kostendruck und die ökonomischen Spannungsfelder, in denen sich das Spital Einsiedeln als regionales Kleinspital Tag für Tag behaupten muss. Um die schwierige finanzielle Situation zu entspannen - und somit die Existenz des Spitals mittelfristig zu sichern - wird der aktuelle Personalbestand im Laufe des kommenden Jahres um 15 Stellen reduziert.

Etwas ist gemeinhin bekannt: Die Schweizer Spitallandschaft befindet sich im Wandel. Vor allem kleineren Spitälern wird durch immer mehr politische Auflagen und Regulierungen auf Kantons- und Bundesebene das Leben schwer gemacht. Der ökonomische Druck auf die Tarife ist gross. Mindestfallzahlen oder drohende Ertragsreduktionen durch die vom Bund verordnete und ab 2019 geltende Verlagerung von Eingriffen, auch bekannt als «Ambulant vor Stationär», der zufolge diverse Operationen nur noch ambulantdurchgeführt werden dürfen, bringen eine gesicherte Existenz der Kleinspitäler ins Wanken.

Im laufenden Jahr hat sich die finanzielle Lage des Spitals Einsiedeln weiter angespannt. Nach einem soliden Start im ersten Quartal, liegen die Fallzahlen im Sommerhalbjahr deutlich unter den Erwartungen - und damit auch die Erträge unter Budgetzielen. Die finanziellen Verhältnisse des Spitals Einsiedeln sind damit aus dem Gleichgewicht geraten. Zwar verzeichnet das Spital Einsiedeln noch immer ein Wachstum, es verlangsamt sich jedoch und der Aufwand muss nun dem tieferen Ertragsniveau angepasst werden. Aus diesem Grund haben der Stiftungsrat und die Geschäftsleitung entsprechende Schritte und Massnahmen
beschlossen, um dieser bedrohlichen Entwicklung entgegenzuwirken und die Existenz des Spitals mittelfristig zu sichern. In dieser Woche informierte die Geschäftsleitung die Belegschaft, dass der aktuelle Personalbestand im Laufe des kommenden Jahres um 15 Stellen reduziert wird. «Wenn wir jetzt handeln, haben wir die Zukunft unseres Spitals noch selber in der Hand», sagt Spitaldirektor Reto Jeger. Dass das Spital nun den Gürtel enger schnallen muss, bedaure er ausserordentlich, so Jeger. Trotzdem hoffe er auf das Verständnis der Mitarbeitenden, dass die beschlossenen Massnahmen unumgänglich seien.

Fluktuation ausnützen
Kündigungen werden vorerst keine ausgesprochen. «Wenn immer möglich, möchten wir die natürliche Fluktuation ausnützen», sagt Jeger. Allenfalls könnten auch die Reduktion von Pensen einzelner Mitarbeitenden ins Auge gefasst werden. Gemäss Stand Ende 2017 beschäftigt das Spital Einsiedeln 357 Mitarbeitende. Diese Zahl hat über die letzten Jahre kontinuierlich zugenommen. Zum Vergleich: Noch im 2013 beschäftigte die Institution 284 Mitarbeitende. Klar ist, dass die beschlossenen Sparmassnahmen nicht nur auf Personalebene umgesetzt werden. «Schon vor längerer Zeit haben wir straffe Massnahmen bei den Erträgen und dem Sachaufwand beschlossen, die wir bereits konsequent umsetzen», sagt der Spitaldirektor. Des Weiteren betont Reto Jeger, dass die nötigen Sparschritte in keinem Zusammenhang mit dem aktuell laufenden Projekt «ZÄME» stehen und unabhängig davon ohnehin hätten ergriffen werden müssen. Im Projekt «ZÄME» prüfen die Spitäler Lachen und Einsiedeln gemeinsame Entwicklungsschritte. Ob es jedoch zu diesem Zusammenschluss kommt, wird sich erst Ende Januar 2019 herausstellen.

Für weitere Informationen
Spital Einsiedeln, Reto Jeger, Direktor, Tel 055 418 58 60