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Medienmitteilungen

Medienmitteilung

Neues Zentrum für Geriatrie:
Wo das Alter im Fokus steht

Häufig müssen sich ältere Menschen bei stationären Aufenthalten im Spital ohne eine gesonderte Abteilung für Altersmedizin zurechtfinden, obwohl gerade bei ihnen eine Behandlung sehr anspruchsvoll ist. Im Juni konnte das neue Zentrum für Altersmedizin am AMEOS Spital Einsiedeln eröffnet werden. Chefarzt Dr. med. Calin Gurguta und Oberarzt Dr. med. Alexandru Barba freuen sich über den erfolgreichen Start.

Dr. med. Calin Gurguta, 47-jährig und Chefarzt des Zentrums für Geriatrie am AMEOS Spital Einsiedeln, kann als erfahrener Facharzt für Geriatrie und Innere Medizin auf eine lange Karriere in der Altersmedizin zurückblicken. In Deutschland baute er mehrere Kliniken für Geriatrie auf und engagierte sich dabei auch als Chefarzt in den jeweiligen Institutionen. Vor zwei Monaten konnte ihn die Direktion des AMEOS Spitals nach Einsiedeln berufen. 

Altersmedizin aus einer Hand
Durch die Eröffnung des Zentrums für Altersmedizin am AMEOS Spital Einsiedeln im dritten Stock konnte eine langjährige medizinische Lücke in Einsiedeln endlich geschlossen werden. Selbstverständlich hatte das Spital ältere Patienten bis anhin ebenfalls medizinisch und chirurgisch versorgt. Die professionelle Geriatrie eröffnet älteren Patienten jedoch neue Türen und Behandlungsmöglichkeiten. «Bei uns werden betagte Patienten von einem erfahrenen und interdisziplinären Geriatrieteam nach neuesten Erkenntnissen und aus einer Hand betreut» sagt Calin Gurguta. Ebenfalls mit viel Herzblut für die älteren Patienten im Einsatz ist Oberarzt Alexandru Barba: «Die Mehrzahl unserer Patienten gehören der Altersgruppe 70+ an», sagt er. Diese Patientengruppe leide an alterstypischen Mehrfacherkrankungen mit einem hohen Grad an Gebrechlichkeit. Diese sogenannte Multimorbidität bedinge einen ganzheitlichen medizinischen Behandlungsansatz, erklärt Barba.

Die Geriatrie als medizinische Disziplin erfordert in erster Linie viel Erfahrung des Geriaters. Schliesslich setzt sich dieser gleichzeitig mit diversen chronischen Alterskrankheiten wie Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Osteoporose, Nierenschwäche, Diabetes, chronische Atemwegserkrankungen, Mangelernährung, Blutmangel, Arthrose, Demenz, Depression, kognitiven Funktionseinschränkungen und noch vielen weiteren Beschwerden auseinander. «Daraus resultieren für den Geriater komplexe Fragestellungen aus Mehrfacherkrankung und Multimedikation», sagt Chefarzt Gurguta. 

Gesamtzustand im Blick
«Bekommen sie genügend Luft», fragt Calin Gurguta mit lauter, aber sanfter Stimme eine 95-jährige Patientin aus Einsiedeln. Er hat sich neben sie auf das Spitalbett gesetzt und berührt ihren Arm. Gurguta ist zusammen mit seinem Team der Geriatrie unterwegs auf der täglichen Visite. «Ich fühle mich sehr schwach», wimmert die alte Dame. «Bitte drücken sie mal meine Hand», fordert er die Patientin auf. Gesagt getan. «Sie haben noch viel Kraft. Wir werden schauen, dass sie so schnell wie möglich wieder nach Hause können, aber sie müssen mitarbeiten», motiviert er die Seniorin. Gurguta ordnet für den Nachmittag noch ein Lungenröntgen an. Danach bespricht er für den Laien Unverständliches mit seinem Team und ordnet eine neue Medikation an. Pflegefachfrau Marina Ivisic nickt wissend und notiert etwas auf dem Medikamentenblatt. Danach zieht das Team weiter zum nächsten Patienten. 

Es gehe in der Geriatrie nicht nur darum, ein bestimmtes Symptom zu behandeln, sondern stets den Gesamtzustand des Patienten im Blick zu haben, sagt der Chefarzt. Und das Wichtigste für Calin Gurgutas tägliche Arbeit: «Für mich steht die Selbstbestimmung des Patienten – in enger Absprache mit dem Hausarzt – immer an oberster Stelle».