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Historischer Moment: Stiftung gibt Führung des Spitalbetriebs ab

Die vergangenen Jahre waren für das Spital Einsiedeln turbulent. Voller Höhen und Tiefen. Voller Zuversicht und Zweifel. Die Institution strategisch durch diese wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zu lenken, war Aufgabe des Stiftungsrates. Das war nicht immer ganz einfach. Dennoch hat sich das Engagement des Leitungsgremiums über die letzten Jahre gelohnt. Für das Spital Einsiedeln hat der Stiftungsrat mit der AMEOS Gruppe einen starken Partner gefunden, der seit Ende der letzten Woche die operative Führung des Spitals übernommen hat. Für den Stiftungsrat heisst es nun: Abschied nehmen von der Führung des Spitalbetriebs. 

Wahrscheinlich hätte niemand mit ihm tauschen wollen. Markus Hauenstein, Präsident der Stiftung «Krankenhaus Maria zum Finstern Wald» seit 2017, hatte in den vergangenen Jahren wahrlich keine leichte Aufgabe. Die gesundheitspolitischen Herausforderungen für ein kleines selbständiges Spital waren zahlreich. Die finanziellen Verhältnisse des Spitals Einsiedeln waren aus dem Gleichgewicht geraten. Zusammen mit den übrigen Mitgliedern des Stiftungsrats ist es Markus Hauenstein letzten Endes gelungen, eine nachhaltige Lösung zur Existenzsicherung des Spitals Einsiedeln zu erarbeiten.

Blick in die Vergangenheit
Bis ins Jahr 2007 lenkte der Stiftungsrat der Stiftung «Krankenhaus Maria zum Finstern Wald» nicht nur strategisch, sondern auch operativ die Geschicke des Spitals Einsiedeln. 2007 wurde das Direktorensystem eingeführt und dabei die operativen Belange an den Direktor und die Geschäftsleitung übertragen. Zusammen mit einer engagierten und loyalen Belegschaft steuerte der Stiftungsrat das Spital durch wirtschaftlich und politisch stürmische, aber auch interessante und schöne Zeiten. Während der vergangenen Jahre galt es, eine Spitalschliessung zu verhindern, eine Komplettsanierung umzusetzen und vor allem, das Spital langfristig wieder in eine gesunde und nachhaltige Bahn zu führen. Das ist letzten Endes auch gelungen: «Über die erarbeitete Lösung freuen wir uns sehr – für die Mitarbeitenden, Belegärzte und die Bevölkerung von Einsiedeln», sagt Markus Hauenstein.
Die operative Führung des Spitals wird seit Ende der letzten Woche von der neu gegründeten Spital Einsiedeln AG verantwortet. «Mit der AMEOS Gruppe als neue Besitzerin der Spital Einsiedeln AG konnten wir einen starken und kompetenten Partner gewinnen», so Hauenstein. Durch diese strategische Partnerschaft sei es gelungen, das oberste Ziel der Stiftung zu erreichen: Den Erhalt des Spitals Einsiedeln als medizinischer Grundversorger, grösster Arbeitgeber und grösste Ausbildungsstätte der Region, sagt er weiter.

Keine Abschiedsparty
Nach jahrzehntelangem Engagement des Stiftungsrates kommt es nun erstmals zu einer grundlegenden Änderung: Seit dem 1. Mai 2020 ist die Stiftung «Krankenhaus Maria zum Finstern Wald» offiziell nicht mehr verantwortlich für die Führung des Spitalbetriebs. Die Stiftung ist zwar weiter präsent, jedoch nur noch als Eigentümerin der Immobilien und somit Vermieterin an die Spital Einsiedeln AG. Einzig das Gesundheitszentrum mit seinen Mietern verbleibt unter der Führung des Stiftungsrates. «Es ist daher für uns alle ein historischer Moment: Der Stiftungsrat zieht sich aus dem strategischen Geschäft des Spitals Einsiedeln zurück», sagt der Stiftungsratspräsident. «Gerne hätten wir diese Situation zum Anlass genommen, um uns bei allen Mitarbeitenden des Spitals Einsiedeln persönlich zu bedanken und mit Ihnen bei einem Apéro auf die Vergangenheit, die Gegenwart und vor allem die Zukunft des Spitals Einsiedeln anzustossen», sagt er. Die aktuellen Corona-Zeiten würden dies aber leider nicht zulassen. «Wir werden diesen Anlass aber bestimmt zu einem späteren Zeitpunkt nachholen können.»

Direktor als Glücksfall
Mit dem Übergang zur neuen Trägerschaft ist auch für Dr. Urs Birchler am vergangenen Freitag der letzte Arbeitstag als Direktor a.i. des Spitals Einsiedeln gekommen. Urs Birchler hat sich in den äusserst anspruchsvollen letzten zwölf Monaten den vielfältigen Herausforderungen des Spitals gestellt. Markus Hauenstein: «Für die Stiftung war es ein Glücksfall, dass wir so kurzfristig eine kompetente und integrative Persönlichkeit als Direktor finden konnten». Als Stiftungsrat kannte Birchler das Spital Einsiedeln bereits und mit seiner langjährigen Führungserfahrung im Gesundheitswesen wusste er um die vielen Spannungsfelder. «Mit seinem Erfahrungsschatz und seiner überzeugenden Art konnte er das Vertrauen der verständlicherweise verunsicherten Ärzteschaft und Mitarbeitenden, aber auch unserer Belegärzte und Zuweiser, zu unserem Spital wiederaufbauen und Zuversicht ausstrahlen», sagt Markus Hauenstein. Der Stiftungsrat sei Urs Birchler für sein riesiges Engagement für das Spital Einsiedeln zu grossem Dank verpflichtet. Er habe den Stiftungsrat wesentlich unterstützt bei den vielen Verhandlungen und die neue nachhaltige Ausrichtung stark mitgeprägt. Und so fallen dem Stiftungsratspräsidenten die folgenden Worte nicht schwer: «Herzlichen Dank und ein grosses Kompliment für seine uneigennützige Schaffenskraft. Wir freuen uns, dass er uns weiterhin als Stiftungsrat mit seinem profunden Wissen unterstützen wird.»
Auch Urs Birchler blickt gerne auf die vergangenen zwölf Monate gemeinsamen Schaffens mit dem Stiftungsrat zurück: «Die Zusammenarbeit war stets kooperativ und vertrauensvoll». Ein grosser Vorteil sei sicherlich gewesen, dass sie sich aus seiner Zeit als Mitglied des Stiftungsrates bereits gut gekannt hätten. «Ich freue mich sehr über die gefundene und gemeinsam erarbeitete Lösung», so Birchler.

Blick in die Zukunft
Nachdem nun Klarheit über den Betrieb des Spitals herrscht, gilt es für die Stiftung, die angestrebte Bilanzsanierung weiter voranzutreiben. Nach intensiven Verhandlungen mit den Kreditgebern und den daraus resultierenden Finanzierungsvereinbarungen, ist das Ziel, den nächsten Meilenstein im langfristigen Businessplan zu erreichen. Der Bezirk Einsiedeln, der seit 1975 für den Fortbestand des Spitals Einsiedeln eine Defizitdeckung garantiert, will eine Sachvorlage zur Volksabstimmung bringen, welche den Stimmbürgern beantragen wird, anstelle der Defizitdeckung das Stiftungskapital mit einem Sanierungspaket zu stärken. «Mit allen nun erreichten Bilanzsanierungsmassnahmen und der Unterstützung des Bezirks Einsiedeln sind wir überzeugt, dass die Stiftung als Eigentümerin, sprich Vermieterin der Spitalliegenschaften, gute
Voraussetzungen für eine langfristige Zukunft hat», sagt Markus Hauenstein,

Worte des Abschieds
Mit ein wenig Wehmut, möchte es sich Markus Hauenstein als Stiftungsratspräsident nicht nehmen lassen, ein paar Worte des Abschieds an die Belegschaft des Spitals Einsiedeln zu richten: «Es ist uns ein grosses Anliegen, uns von allen Mitarbeitenden des Spitals Einsiedeln zu verabschieden. Wir möchten hiermit die Gelegenheit wahrnehmen, uns noch einmal bei allen herzlich für die intensive Zeit voller Engagement, glücklicher Momente, kritischer Debatten, existenzieller Unsicherheiten und gelebter Loyalität über die vergangenen Jahre hinweg zu bedanken. Alle Mitarbeitenden, die sich täglich mit viel Herzblut für «unser» Spital engagieren, haben es zu diesem einzigartigen und speziellen Ort gemacht, der das Spital Einsiedeln nun einmal ist. Und wir sind überzeugt, dass das auch in Zukunft so bleiben wird. Die Verbundenheit als auch Unterstützung der Stiftung für das Spital ist ungebrochen und wird auch zukünftig bestehen bleiben.»

BildlegendeStiftungsratspräsident Markus Hauenstein (links) und Direktor Urs Birchler konnten in den vergangenen zwölf Monaten gemeinsam eine nachhaltige Lösung für das Spital Einsiedeln erarbeiten.

Für weitere Informationen 
Spital Einsiedeln, Mirjam Panzer, Kommunikationsverantwortliche, Tel 055 418 56 11

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